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Gala der Superlative - 100 Jahre RWO

Rot-Weiss Oberhausen wurde 100 Jahre alt. Colito erhielt den Auftrag, die Gala für diesen besonderen Tag in Szene zu setzen. Wie das ganze gelungen ist, erfahren Sie im nachfolgenden Bericht von Rot- Weiss Oberhausen.

(Bericht von Rot Weiss Oberhausen)

Fällt für die Heimmannschaft in der ersten Spielminute das Führungstor, dann würde man in der rückblickenden fußballerischen Analyse von einem Auftakt nach Maß sprechen. In der Luise-Albertz-Halle besorgten den die „Drei Dötze“ mit ihrem Stadionklassiker „RiRaRo RWO“. Bereits in den ersten Minuten der großen RWO-Gala zum 100. Geburtstag wich jegliche Zurückhaltung der zahlreichen Galagäste. Das Eis war gebrochen, noch ehe es richtig hart werden konnte.

Endlich war er da, der Moment, auf den viele RWO-Freunde, Fans und Mitglieder gewartet hatten und auf den sich zahlreiche Verantwortliche in monatelanger Arbeit sehr gut vorbereitet hatten. Bis zuletzt wurde vor und hinter den Kulissen die bange Frage gestellt, ob trotz akribischer Vorbereitung wirklich alles rund läuft. Vorweg gesagt: Es lief rund. Und wie! Da war der Mikrofonausfall von Moderator Frank Buschmann ganz zu Beginn der Veranstaltung schnell vergessen und wurde schnell unter der Kategorie „liebenswerte Panne“, die zu jeder Live Veranstaltung einfach dazu gehört, abgeheftet. Der 40-jährige machte aus seinen familiären Wurzeln in der Emscherregion keinen Hehl. Schließlich wurde der nun vornehmlich in München tätige DSF-Moderator in Bottrop geboren. Es fiel ihm nicht schwer, der Einladung zur Gala nach Oberhausen zu folgen: „Nach zähen Verhandlungen, die nach drei Minuten beendet waren, habe ich zugesagt, die Gala zu moderieren. Schließlich hat man mir versprochen, dass ich ein warmes Essen bekomme und hier ganz viele nette Menschen treffe.“

Mit dem RWO-Vorstandsvorsitzenden Hermann Schulz, Oberbürgermeister Klaus Wehling, DFL-Geschäftsführer Wilfried Straub, Stadtsportbundpräsident Josef Loege und dem Philosophieprofessor Georg Scherer traf Buschmann gleich auf der Bühne auf fünf Menschen, die nacheinander in persönlichen Festreden ihre Gedanken zum 100. Geburtstag des SC Rot-Weiß mitteilten.

In Anbetracht der geführten Diskussion um den angeblichen Wettbetrug im Zusammenhang mit der Zweitligapartie Erzgebirge Aue gegen RWO, fiel es Hermann Schulz nicht leicht, diese Rede zu halten. „Es gab keinen Skandal, es gibt keinen Skandal und es wird auch keinen geben. Verein, Mitglieder und Spieler sind an nichts beteiligt!“ Doch am Ende seiner etwa fünfminütigen Ansprache richtete der RWO-Vorstandsvorsitzende seinen Blick nach vorne, ohne die Vereins-typischen Merkmale außer Acht zu lassen: „ Es ist wichtig, dass wir unseren familiären und kameradschadschaftlichen Charakter behalten!“

Natürlich ging auch Wilfried Straub auf die Anschuldigungen ein und bestätigte in seiner Rede noch einmal eine Pressemitteilung der DFL vom Vortag: „Nach den ausgesprochenen Anschuldigungen wurde der Fall dem Kontrollausschuss vorgelegt, der keinen hinreichenden Tatverdacht feststellen konnte.“ So blieb dem bald aus seinem Amt scheidenden DFL- Geschäftsführer noch die Aufgabe des Gratulanten, der nicht mit leeren Händen nach Oberhausen kam. Eine schmucke Erinnerungstafel, ein großes Foto der Glückganz Lucie sowie ein Scheck, der zweckgebunden für die Jugendarbeit im Verein eingesetzt werden soll, wurden Hermann Schulz überreicht.

Seit nun fünfzig Jahren zählt der im September ins Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Oberhausen gewählte Klaus Wehling nun schon zur RWO-Fangemeinde. So ließ es sich der ehemalige Studiendirektor nicht nehmen, seine Rede auf ganz originelle Weise zu beginnen. Als alle im Saal auf die ersten Begrüßungsworte warteten, kramte Wehling eine Trillerpfeife aus dem Jackett, mit dem die ersten 100 Jahre offiziell abgepfiffen wurden. „Rot-Weiß Oberhausen gehört in den bezahlten Fußball. Wenn ich die nächsten 100 Jahre anpfeife, dann möchte ich dies mit dem Wunsch verbinden, dass wir in Oberhausen auch einmal die richtige Schale bekommen werden.“ Nach den Meisterschaftswünschen blies unser OB ein zweites Mal in die Pfeife und lauschte anschließend den Worten des Präsidenten des Stadtsportbundes Josef Loege: „Ein ausverkauftes Haus wie heute ist eine Wertschätzung der Arbeit.“ Weiter verband Loege die Rede mit dem Wunsch, dass der SC Rot-Weiß seine qualitativ gute Arbeit im Amateur- und Jugendsport weiter fortsetzen möge.Den Abschluss der Rednerliste bildete Professor Georg Scherer, der bereits zum 75. Jubiläum eine viel beachtete Festrede hielt. In seinen Ausführungen ließ er die Geschichte des Vereins noch einmal Revue passieren und wagte einen Blick in die Zukunft: „Ich bin einmal gefragt worden, was in 25 Jahren sein wird. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Doch der Blick auf die Geschichte ist ein Zeichen der Hoffnung für einen optimistischen Blick in die Zukunft.“

Da die technischen Voraussetzungen nicht gegeben waren, ließ sich nicht ermitteln, ob der Beifall für die Rede des Professors nun heftiger ausfiel als die Ankündigung von Moderator Frank Buschmann, dass das Büffet nun eröffnet sei. Jedenfalls stießen beide Ausführungen auf Begeisterung bei den rund 650 Gästen in der Luise-Albertz-Halle.

Neben dem Genuss der lukullischen Köstlichkeiten, die das Restaurant Albert`s lieferte, fanden die Gäste ausreichende Gelegenheit zu intensiven Gesprächen und Diskussionen mit den Spielern und Trainern der 1. und 2. Mannschaft, die komplett am Abend in der Luise-Albertz-Halle teilnahmen. Die Zeit wurde auch zur Vorfreude auf das Showprogramm genutzt, das gleich im Anschluss an das Essen begann.

Gewollt passend war das Motto, unter dem der Auftritt der Schlagersängerin Kristina Bach stand.

„Gib niemals auf!“ Die in Mettmann geborene Sängerin verstand es immer wieder, den genialen Doppelpass mit dem Publikum zu spielen und es in die Show mit einzubeziehen.

Neben alten und neuen Liedern aus der eigenen Feder interpretierte Kristina Bach souverän internationale Songs aus den sechziger und siebziger Jahren. Der Ruf nach mehreren Zugaben war die logische Folge und wurde erhört.

Gänsehaut pur, als Frank Buschmann anschließend die Spieler der 69er Bundesliga-Aufstiegsmannschaft und der Jahrhundert-Elf auf die Bühne bat. Beim Anblick der Kobluhn-Brüder Friedhelm und Lothar, Dieter „Tex“ Hentschel, Franz Krauthausen, Hans „Jule“ Barwenzik, Hermann-Josef Wilbertz, Werner Ohm, Jürgen Jäger, Hans Fritsche, Rainer Laskowski, Albert Eichholz, Dieter Danzberg und Hugo Dausmann wurde gerade bei den älteren Galagästen die Vergangenheit wieder lebendig. Dieter „Tex“ Hentschel, der es auf 385 Meisterschaftsspiele für den SC Rot-Weiß brachte, kam in seiner spontanen Ansprache auf den Punkt: „Ich durfte früher für Oberhausen spielen. Auch wenn dieses Wort damals noch nicht offen ausgesprochen wurde. Ich spreche es heute aus: Wir waren geil!“


Das von Tex Hentschel verwandte Attribut passte zum Auftritt des Entertainers Jörg Knör so wie das Runde in das Eckige passt. Alles begann mit einem Lied, das er eigens dem hundertjährigen Gastgeber gewidmet hatte: „Rot-Weiß am Niederrhein der Star…da spielt man noch mit Herz nicht so mit Kommerz.“ Anschließend wurde von der Queen über den Papst bis Angela Merkel jeder auf nette Art und Weise durch den Kakao gezogen, der in irgendeiner Weise in der Öffentlichkeit steht. Auch zeichnerisches Talent stellt der gebürtige Wuppertaler unter Beweis, als er RWO-Keeper Oliver Adler in „Pit-Flick-Manier“ in weniger als drei Minuten lebensnah skizzierte und dabei auch noch sang. Gestresste Eltern erlebten an diesem Abend erstmalig, dass sich aus einer Blockflöte sagenhafte Töne entlocken lassen.“ Am Schluss stand die musikalische Erkenntnis, dass „Kleeblätter nie welken“ und es am Ende nur darauf ankommt „vor Essen zu stehen.“

Soulpop von der ganz feinen Art lieferte nach einer ganz kurzen Umbauphase Lutrica McNeal.

Wer sich zuvor nicht so eingehend mit Musik beschäftigt hatte, merkte schnell, dass das Repertoir der US-Sängerin, die in mit ihrem Haus-DJ in Oberhausen einen ganz professionellen Auftritt hinlegte, durchaus bekannt ist.

Hits wie „Someones loves you honey“, „Stranded“ oder „The greatest love you`ll never know” werden in deutschen Radiosendern rauf und runter gespielt.

Vor dem Auftritt der sieben Musiker der band8 wurde mit Andy von Rednex noch ein Überraschungsgast begrüßt.

Der bekennende RWO-Fan setzte sich extra in Amsterdam in einen Zug, um an der Gala teilzunehmen.

Seine Gage: ein unterschriebenes Trikot von der aktuellen RWO-Mannschaft.

Bis in die frühen Morgenstunden heizte band8 den Galagästen mit ihrer Interpretation aktueller Chart-Hits oder auch Trend-Songs ein.

Nach interessanten Reden, leckerem Essen und einem Showprogramm der Spitzenklasse konnte auf der eilends geschaffenen Fläche in die nächsten 100 Jahre des SC Rot-Weiß hinein getanzt werden.

RWO-Coach Eugen Hach, der zu den ersten Gästen auf der Tanzfläche zählte, war hinterher begeistert. „Eine hervorragend organisierte Veranstaltung mit einem phantastischen Showprogramm. Da muss sich RWO vor niemandem verstecken“ Eugen Hach muss es wissen, schließlich erlebte er als Trainer bereits in Saarbrücken und Fürth den 100. mit.

 
 
 

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